Mein Bruder Christian hatte neulich die Idee doch auch mal Modellfliegen ausprobieren zu wollen. Da aber im Hausbestand irgendwie keine so richtig einsteigerfreundlichen Modelle mehr vorhanden sind, gutmütig sind sie ja prinzipiell eigentlich alle, nur kann das Tempo einen Anfänger mit Sicherheit durchaus auch mal überfordern, wurde flugs ein Graupner Elektro Junior geordert.
Nach einem Abend Bauzeit und kleineren Rückschlägen wie Sekundenkleber im Servogetriebe und der *#@!!? Kabinenhaubenbefestigung, war es dann gestern vormittag so weit: Erstflug.
Dieser verlief meinen Erwartungen gemäß völlig problemfrei und das Gerät präsentierte sich wie ich es mir vorgestellt hatte. Gutmütig ohne Ende, verzeiht jeden Pilotenfehler ausser „später abfangen als der Boden da war“.
Am nachmittag war dann die versammelte Mannschaft auf dem Stixenhof, und in folge noch am Altersberg um wenigstens noch etwas zum fliegen zu kommen. Hierbei hatte dann auch das CSData Vario seinen ersten richtigen Flugeinsatz, jedoch noch ohne GPS, warum ich das nicht noch eingesteckt habe weiß ich auch nicht mehr so genau, die Fluggeschwindigkweit wäre sicher auch noch interessant gewesen. Sei’s drum.
Kleine Eckdaten aus dem VarioLog:
Maximale Steigrate: 8m/s
Maximal geflogene Höhe: 120m über Startpunkt
Bester Steigflug: 121m Höhedifferenz nach 18s
Das ganze kann sich also durchaus sehen lassen. Ich bin somit ganz froh daß ich dem Christian nicht aufgeschwätzt habe einen meiner 3S Akkus in den Akkuschacht zu drücken.
Da die Bedingungen nicht so berauschend waren musste ich leider vermehrt in den Sender greifen, da die Windverhältnisse gerne etwas „einsteigeruntauglich“ waren, was man auch sehr schön an der „steigen in m/s“ Kurve im Variolog sehr schön sieht, da hat es die Kiste ganz gerne mal etwas in der Gegend rumgeschmissen.
Aber immerhin, die ersten richtigen Steuerreaktionen wenn das Fluggerät mal nicht ganz das macht was man vorhatte hat de Christian erlernt, das ist schonmal viel wert ;)
Nachtrag Samstag:
Heute nachmittag bei relativer Windstille habe ich die zweite Flugstunde erteilt. Diesmal stand starten und auch mal alleine landen auf dem Programm, beides mit deutlich weniger eingreifen meinerseits als noch gestern. Hat beides astrein funktioniert, Glückwunsch an den Piloten. Mit Wind hat er noch so seine Probleme, aber nun gut das kann ich gut verstehn, damit kann man auch Jahre später noch seine liebe Not haben.
Kleine Änderungen am FlugSetup wurden auch vorgenommen, die für mich angenehmen Werte auf den Rudern sind dem Christian doch (noch) zu viel des guten (ich bin gerne sehr minimalistisch mit meinen Knüppelbewegungen), sprich EXPO auf alle Ruder, sowie der Motor auf einen Schalter gelegt.
Achja und überrascht hatter mich auch der Kollege, da dachte ich schon jetzt knallt’s gleich, als er in die saublöde Ecke zwischen den zwei Strommasten geflogen ist und ich mir langsam schon die Möglichkeiten ausmalte wie das wohl enden wird, er dann aber doch noch die 180° Kurve schaffte. Im gleichen Zuge hat er den Bock aber auch überzogen und es ging in 4m Höhe unausweichlich dem Erdboden zu. Und was macht er? Genau das Richtige. Vollgas und sachte hochziehen. Ich war Baff. :)
Eckdaten Flüge heute, diesmal mit GPS an Bord:
Max. Geschwindigkeit: 99km/h (ich habs zehnmal nachgemessen, aber die 100km/h warens dann einfach doch nicht)
Max. Höhe: 152m über Startpunkt
Max Steigen: +9m/s bzw. -11m/s
So ein Datenlogger ist ein feines Spielzeug.
Das GPS hat nebenbei auch noch den Vorteil, dass dann die Log Dateien mit Datum und Uhrzeit abgespeichert werden, was mangels interner Uhr sonst nich geht.
So lässt sich auch prima die Empfängerspannung überwachen und wann die was treibt, beispielsweise ist sehr schön zu sehen wann man butterfly zieht, dann knickt das ganze nämlich um 0,1V ein. Ich glaub die nächste Anschaffung wird noch so ein SensorBoard und ein Stromsensor, damit kann ich dann auch den Akku VOR dem Spannungsregler überwachen.
Auch die Ansicht der GPS Daten in Google Earth ist ganz spassig, mangels Thermik aber eher ein wildes durcheinander. Da bin ich mal auf die Schweiz gespannt, mit der DG ist dann doch eher weiträumiges fliegen angesagt
Na dann von meiner Seite aus auch nochmal Alles Gute zu den ersten Flügen. Am Freitag habe ich ja nicht viel gesehen, das Wetter war nix und als es getragen hat (Altersberg) war ich ja auch in der Luft. Immerhin hat Christian schon einen entscheidenden Part des Hobbies kennen gelernt: Das Warten (auf das Wetter, den Wind, den Akku oder bis das Epoxy fest ist ;))
Ich wünsch dir immer genau die richtige Menge Luft unter den Tragflächen und nicht aufgeben wenn es mal Kleinholz (bzw. Verpackungsflocken) gibt… Du wirst noch genug kaputt machen – wie wir alle immer wieder ;-) (die Erde ist einfach viel zu hart)